Der Spielzeugfreie Kindergarten hat alles verändert! Das ist einer der 1. Sätze, den ich durchs Telefon höre. Am anderen Ende der Leitung ist eine Kindergartenlehrperson, die vor 2 Jahren an einem Kurs zum Spielzeugfreien Kindergarten teilgenommen hat. Ich frage nach, was hat sich denn verändert.
Meine pädagogische Haltung hat sich durch das Projekt verändert. Seither unterrichte ich anders. Ich habe mehr Gelassenheit!
Die Regeln im Kindergarten sind ganz anders. Bei mir gibt es keinen fixen Spielort mehr. Die Kinder sind frei im Tun. Sie organisieren sich selbständig. Auch Konflikte lösen sie alleine. So wie ich das im Projekt eingeführt habe. Die Kinder haben ganz andere Lösungen, als wir Erwachsenen, oft viel einfachere. Ich spüre die Begeisterung durchs Telefon!
Überhaupt der Soziale Umgang unter den Kindern ist einfach toll! Meine Gesprächspartnerin versucht zu relativieren – sie unterrichte in einem ländlichen Ort. Ich schmunzle, weil ich diese Rückmeldung immer wieder höre und freue mich einmal mehr darüber, das hat nichts mit ländlich zu tun.
Die Lehrperson muss loslassen können!
Dieses Projekt hat so grosse Veränderungen ausgelöst – bei den Kindern und mir. Ich habe die Kinder ganz anders kennengelernt. Den Beruf neu gefunden.
Weiter erfahre ich, dass am Ende des Projektes vor 2 Jahren überprüft wurde, was die Kinder gelernt haben – ob das in Bezug zum Lehrplan steht. Dazu hat die Kindergartenlehrperson die Fotos mit Aktivitäten der Kinder den Lehrplanzielen zu geordnet. Das Ergebnis war überwältigend!
«Vor dem Kurs war ich skeptisch», erzählt meine Gesprächspartnerin, doch zwei Tage nach dem Kurs war sie bei der Schulleitung und bat um ihre Unterstützung für das Projekt. Auch sie ist begeistert und unterstützt das Projekt. Vielleicht gibt es in diesem Jahr noch mehr, die mitmachen…
Susanne Wasserfallen – der Spielzeugfreie Kindergarten hat Suchtpotenzial