Freier, statt geregelt
Wie macht ihr das mit den Regeln, möchte eine Kindergartenlehrperson in der Praxisgruppenberatung wissen. Wir überlegen, was gut funktioniert. Da kommt so einiges zusammen.
Einerseits ist es wichtig, die Kinder gut zu begleiten und ihnen allenfalls etwas zu visualisieren, damit sich die Kinder orientieren können. Es braucht auch ein bisschen Übung, bis eine Regel umgesetzt wird.
Erstaunt stellen wir fest, dass es gar nicht so viele explizite Regeln benötigt. Es ist alles freier geworden, statt geregelt, meint eine Kindergartenlehrperson.
Freier und doch nicht regelfrei. Wir merken, dass sich Regeln oft aus dem Moment entwickeln. Ein Junge habe kürzlich zurück gemeldet, dass er jetzt wisse, wie er sicher ein Messer transportiere. Eine Regel die aus Sicherheitsgründen entstanden ist.
Wie ist es denn mit dem Aufräumen? Wir räumen alle zwei Wochen auf, meint eine Lehrperson, die Kinder haben sich dafür entschieden und für mich stimmt es. Eine andere Lehrperson erzählt, dass sie mit den Kindern Folgendes bespreche: Was für eine Ordnung braucht der Hauswart, damit er seinen Job machen kann? – auch eine Möglichkeit.
Schmunzeln mussten wir bei dieser Geschichte: Die Kinder haben sich eine Hütte gebaut. Als die Lehrperson reinschaut, merkt sie dass alle Kinder ohne Finken sind. Wo sind denn die Finken hingekommen? Na, in der Kiste – die Kinder legen alle Finken in eine grosse Kiste. Freiräume nutzen, heisst also auch Regeln selbst bestimmen.
Susanne Wasserfallen – wieder einmal mehr erstaunt, was Kinder alles können